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26.06.2018

Lichterhofe - Bad Berleburg und weiter nach Herdorf (1005.66 km)

Seit Lichterhofe ist es ja ziemlich ruhig geworden in meinem Blog. Das liegt - wie ich schon erwähnt habe - an den teilweise wirklich lausigen Internetverbindungen, aber auch daran, dass ich ab diesem Zeitpunkt ohne nennenswerte Pauseb durchgelaufen bin.

Im Titel dieses Berichtes habe ich nach Lichterhofe nur noch Bad Berleburg erwähnt und danach Herdorf. Bis Bad Berleburg bin ich in 20er bis 30 Etappen alleine gelaufen, ab dort habe ich nochmals Besuch bekommen und bin die nächsten 5 Tage, bis Herdorf, gemeinsam mit meinem Mann gewandert.

Schon bevor er angereist ist, habe ich darüber nachgedacht, wie es mit meiner Wanderung weitergehen soll. Auch den Blog von Rainer (http://wandern.minnerop.de) besuche ich weiterhin regelmässig und finde dort von ihm beschriebene Themen, die mich ebenfalls regelmässig begleiten, so zum Beispiel, ob es wirklich noch um das Genusswandern oder eher um  das Kilometerfressen geht und wie man mit stundenlanger Recherche an die nächste Unterkunft kommt. Rainer hat sich entschlossen sein früher nach Hause geschicktes Zelt nach einer Pause wieder mit zu nehmen, was ihm die notwendige Flexibilität und Freiheit gibt auch weiter zu laufen, wenn keine Unterkunft gefunden oder gebucht werden konnte. Ich hatte diese Option nicht.

Bei der Planung der Etappen nach Herdorf und weiter sind mir dann dumme Fehler unterlaufen. So habe ich zum Beispiel anstatt in Herdorf in Herford ein Zimmer gebucht. Das liegt ja nur rund 100 bis 200 km nördlich und überhaupt nicht auf der E1 Strecke, aber die von mir zu Rate gezogenen Buchungsportale und Internet sind eben hilfsbereit, wenn an dem gesuchten Ort nichts zu finden ist, gibt es entsprechende Vorschläge. Ich habe schlicht nicht bemerkt, dass ich nach Herford “umgeleitet” wurde und habe mich über die vielen Optionen, sprich Pensionen und Hotels gefreut, welche ich buchen konnte. Zum Glück kontrolliere ich mich und meine Planung mehrfach, am zweiten abend ist es mir dann aufgefallen.

Zuerst musste die Buchung in Herford wieder storniert werden und danach ging die Suche nach einer Unterkunft in Herdorf weiter. Das ging soweit, dass ich in Silbach im Hotel Löffler für rund 3 Stunden im Hotelflur gesessen bin - dort war die beste Verbindung - und recherchiert habe. Schön, wenn man bedenkt, dass die Alternativen ein Spaziergang durch das Dorf oder ein Bier im Garten oder ein Gespräch mit anderen Gästen gewesen wären.

Mir hat das alles keine rechte Freude mehr gemacht. Das Laufen war jeweils nur noch die Belohnung für die Buchungsarbeit. Ich habe ausserdem bemerkt, dass meine Vorbereitung auf die Etappen lausig ist. Da die Idee mit der Wanderung recht kurzfristig entstanden ist, habe ich längstens nicht alle Etappen angeschaut. Ich dachte, das könnte ich unterwegs dann schon noch machen, ich kann aber nicht mehr einfach die auf Hiking-Seite vorgeschlagenen Etappen übernehmen oder die 30 Kilometeretappen einfach auf 25 Kilometer kürzen, denn mittlerweile kommen auch anständig Höhenmeter zusammen, welche ich für meine täglich Strecken- und Zeitplanung mit einberechnen muss. Ich gebe hier Christine Thürmer (Laufen, Essen, Schlafen) recht, wenn sie sagt, dass die Planung einer solchen Fernwanderung dem grösseren Teil des Aufwandes entspricht. In der letzten Zeit bin ich aber eher nach Scrum, also eben “rollend” gewandert, was sich für mich nicht bewährt hat. Zudedem näherte ich mich rasch Frankfurt, wo ich sowieso nicht durchwandern wollte und spätestens Mitte Juli wäre sowieso Schluss gewesen mit der Wanderung, damit ich mich noch ein wenig “anklimatisieren” kann, bevor ich wieder ins Büro muss.

Aus diesen drei Aspekten heraus, habe ich mich entschlossen die Wanderung hier zu unterbrechen. Ich habe also anstatt in Herdorf ein Hotel in Köln buchen lassen und bin am 23. Juni mit meinem Mann wieder nach Hause gefahren. Ich bin wieder daheim…und habe super Internetverbindung.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die restlichen Etappen zu einem späteren Zeitpunkt nachholen werde, dann allerdings mit besserer Vorbereitung, d.h. Etappenplanung und mit im Voraus gebuchten Unterkünften, damit ich mich auf die Wanderung, auf das Vorwärts, auf die Natur, die Leute, die Gespräche und das jetzt konzentrieren kann.

Die Erfahrung möchte ich keinesfalls missen. Ich bin um vieles reicher nach Hause zurückgekehrt, eben auch um viele Erfahrungen wie man eine solche Reise plant und durchführt und auch um viele Erkenntnisse über mich selbst. Ich verarbeite die Reise noch, emotionell, wie auch im Kopf und werde in meinem zu Hause noch ein paar kleinere Touren unternehmen. Endlich mal wieder ausschlafen…

Ich wünsche allen E1 Wanderern die jetzt noch unterwegs sind gute Sohlen und dass sie ihr Ziel erreichen, was auch immer dieses Ziel sein mag.

Allen Wanderern die erst starten, wünsche ich ebenfalls gute Sohlen, schöne Erlebnisse, Durchhaltevermögen und die Fähigkeit das Ganze in vollen Zügen zu geniessen. Es ist und bleibt eine grossartige Erfahrung!

Blenny - 15:49:58 @ E1, Übernachtung | Kommentar hinzufügen

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